Lieber Leser!
Da mein Vater sein Ingenieurstudium in dem thüringischen Städtchen Ilmenau durchgeführt hat, war es mir eine Freude, nach Abschluss des 6. Buches der Trilogie „Das Primzahlkreuz“ im Jahr 2004 den Lehrstuhlinhaber für Chemie Prof. Dr. Peter Scharff aufzusuchen. Er hatte mich ein Jahr vorher mit der Wissenschaftsministerin Frau Prof. Schipanski bekannt gemacht, und wir mussten zusammen erleben, dass diese Physikerin völlig unfähig war, einen neuartigen synthetischen Treibstoff zu begreifen, der auch den Luftstickstoff verbrennt (Silane). Inzwischen ist die Ingenieurschmiede eine Technische Universität, und Herr Scharff ist dort der Rektor. Er lud mich zu einem Vortrag in den großen physikalischen Hörsaal ein, in dem einmal mein Vater gesessen hat.
Im Frühjahr 2005 schrieb ich mit Frau Dr. med. Erika Kirgis das Referat, da nur ein Ablesen vom Blatt möglich machte, in der Kürze der Zeit etwas Aussagekräftiges zu vermitteln. Die 83 Folien stellte ich mit dem Mathematiker Stefan Queckbörner her. Der Vortrag wurde ein einziges Mal probegelesen und zwar auf der Rückseite der Insel Stromboli in dem Örtchen Ginostra. Dies geschah zu Ehren meiner sehr früh verstorbenen ersten Frau, die dort als Schülerin von 18 Jahren mit mir den schönsten Urlaub ihres Lebens verbracht hat. Wir waren die einzigen Besucher. Ich stand damals mit 20 Jahren abwechselnd im chemischen oder physikalischen Praktikum und begriff im Sinne von Sokrates, dass wir nichts wissen.
Inzwischen weiß ich etwas; aber mir ist auch klar, dass es unmöglich ist, Neues an Menschen zu vermitteln, die in alten Strukturen ausgebildet werden oder wurden. Von den Zuhörern hat kaum jemand den Inhalt der Rede verstanden, denn diese Mischung aus Mathematik, Physik und Chemie ist zu fächerübergreifend in einem Zeitalter, wo der Volksmund von „Fachidioten“ spricht. Weltweit Hunderte von Milliarden für Forschung auszugeben, hat nur dann einen Sinn, wenn wir das verborgene Rätsel des Universums suchen. Da ich in meinem Leben unvorstellbar viel gelesen und die Geschichte fast aller Wissenschaften studiert habe, hatte ich eine Chance, das Wissen unseres Zeitalters daraufhin zu untersuchen, ob hinter der Welt ein Bauplan steht, oder ob hinter dem Geschehen im Mikro- und Makrokosmos, aber auch hinter jedem Menschen, der Zufall steht.
Ein Redakteur des ZDF, Herr von Lojewski, hatte ein Team geschickt, das den Vortrag gefilmt hat. Indem ich die Rede jetzt ins Internet stelle, haben die Leser die Chance, den Vortrag Zeile für Zeile zu lesen und bei jeder Graphik durch Anklicken so lange zu verweilen, bis das Verständnis einsetzt.
Die Inhalte sind mathematisch begründet und können deswegen nicht als bloße Meinung abqualifiziert werden. Wir stehen vor einer epochalen Zeitenwende. Ich wende mich vor allem an die Jugend und wünschte mir, dass die Originalwerke so viel wie möglich gelesen werden und in die Diskussion geraten. Unsere Schüler und Studenten werden mit Wissen vollgestopft und in Wirklichkeit sollten sie denken lernen. Dies will dieser Vortrag vermitteln.
Peter Plichta