10. Ein Geheimnis in einem verborgenen Geheimnis:

Erst einmal war es notwendig, einen Kapitalgeber zu finden, der die Mittel zur Verfügung stellen würde, den Einstufer zusammen mit einem wahren „Künstler“ der 3-D-Graphik völlig neu zu konstruieren. Um es zu betonen: ein Einstufer gilt technisch als nicht durchführbar. Ein ganzes „Heer“ von Flugzeug- und Raketeningenieuren hat weltweit in der Forschung der Raumfahrt und Waffentechnik dieses Dogma aufgebaut. Nichts ist schwieriger als ein Dogma als falsch zu entlarven, vor allen Dingen, wenn dem Außenseiter, dem typischen Einzelkämpfer, die Milliarden fehlen, die dem oben genannten Heer zur Verfügung stehen. Durch die angepeilte Visualisierung und die intensiven Diskussionen mit Thermodynamikern und Ingenieuren, die die Theorie der Überschallstaustrahltechnik beherrschen, entstand nach und nach eine technisch ausgereifte wieder verwendbare Raumfähre. Dadurch, dass der Computer den Erfinder heute dabei unterstützt, technische Dinge gewissermaßen wahr zu machen, ohne sie selber zu bauen, stand Plichta eine Möglichkeit zur Verfügung, als Chemiker und Mathematiker den Beweis dafür zu erbringen, dass das Dogma, welches die Entwicklung des Einstufers aufgehalten hatte, zu Fall gebracht wurde.
       

Während also an einem Computer ein Film entstand, wurden gleichzeitig durch die Visualisierungsmöglichkeiten patentreife Ideen entwickelt, wie das den Raketeningenieuren in der Raumfahrt gar nicht möglich ist. Die entscheidende neue Patentanmeldung aus 2003 „Der Einstufer“, 'diskusförmiger senkrecht startender und landender, wieder verwendbarer Hyperschall-Raumflugkörper, mit horizontalem Luft atmenden Staustrahlbrenner, der mit Silanen oder Silizium/Silangemischen als Treibstoff den Luftstickstoff komplett mit verbrennt', kann in dem Buch „Das Primzahlkreuz“ Band III, Die vier Pole der Ewigkeit, Teil 2, 6. Buch, Quadropol Verlag, 2004 nachgelesen werden, wobei sechs 3-D-Graphiken die Sache anschaulich machen. Die Anmeldung stützt sich einmal auf eine Reihe von früher erteilten Patenten und enthält mit der Stickstoffverbrennung nicht nur eine chemisch sensationelle Idee, sondern lüftet gleichzeitig ein Geheimnis, das wiederum in der Verbrennung mit Stickstoff selbst verborgen ist.
       

Während Sänger noch ein Ramjet-Verfahren vorgeschwebt hatte, das zum Beschleunigen auf 3 Mach noch eine an- und ausschaltbare Turbine beinhaltete, weil erst oberhalb von 3 Mach beim Einsatz von flüssigem Wasserstoff der Staustrahlbrenner ohne Turbinen arbeitet, entwickelte Plichta einen Einstufer mit einem oder mehreren Scramjet-Brennern. Es kommt ein chemisches Verfahren zum Zuge, das den eingespeisten Sauerstoff der Luft mit dem von der Silankette abgetrennten Wasserstoff verbrennt, sodass eine so genannte reduzierende Atmosphäre herrscht. Durch den Überschuss von H-Atomen können keine Siliziumoxide entstehen. Indem nun weiterhin im Überschuss von Silanen der gesamte eingespeiste Stickstoff zu Siliziumnitrid verbrannt wird – und zwar im Überschallbereich – beginnt der Motor gewissermaßen zu saugen, weil Siliziumnitrid nicht gasförmig ist, sondern mit dem Wasserdampf eine Art Tröpfchen-Partikel-Nebel bildet. Wegen der oben erwähnten Edelgasstruktur von Si3N4 hat die Verbrennung einen Implosionscharakter. Um es auf den Punkt zu bringen: Der eingespeiste Stickstoff wird nicht wie bei einem normalen Scramjet-Verfahren mit erhitzt, was die Flamme kühlen würde, sondern liefert bei der Verbrennung selbst Wärme. In dem hier geschilderten Fall wird aber der gesamte Stickstoff mit verbrannt. Dies bewirkt, dass der Stickstoff verschwindet und dafür eine große Menge von unverbranntem atomarem Wasserstoff der Silankette übrig bleibt. Diese wiederum bauen den Druck in der Überschallbrennkammer auf. Wenn diese H-Atome Molekulargewicht (Mg) = l (H2O Mg = 18, Si3N4 Mg = 140) die Überschallbrennkammer verlassen und in die Lavalle-Düse eintreten, werden sie wegen ihres allergeringsten Molekulargewichtes einen enormen Geschwindigkeitszuwachs erfahren. Für den Einsatz von Hexasilan ergibt sich für die Verbrennung der 20% Sauerstoff der Luft und einem entsprechenden Stickstoffanteil die chemische Gleichung


                           2Si6H14 + 7O2 + 8N2 → 4Si3N4 + 14H2O


Um auch den Reststicksoff zu verbrennen gilt die Gleichung


                              4 ½ Si6H14 + 18N2 → 9Si3N4 + 63H


Insgesamt gilt für den Input:    6 ½ Si6H14 + 7O2 + 26N2

und für den Output:              14H2O + 13Si3N4 + 63H


Um das mittlere Molekulargewicht zu berechnen, werden die Verbrennungsprodukte mit ihren Molekulargewichten aufaddiert und durch die Anzahl N=90 der entstanden Moleküle geteilt.
       

Das mittlere Molekulargewicht liegt dann bei etwa 23 und die Brennkammertemperaturen bei über 3000°C, so dass ein bis heute nicht erreichter spezifischer Impuls entsteht. In einem herkömmlichen Scramjet-Brenner muss der flüssige Wasserstoff nämlich erst einmal verdampft und anschließend in seine atomare Form zerlegt werden. Anschließend wird er mit flüssigem Oxidator verbrannt. Bei der Stickstoffverbrennung hingegen wird der freiwerdende Wasserstoff unverbrannt zur Düse herausgeschossen. In dem auf den Oxidationstank verzichtet wird und auf die Kreiselpumpen steigt die Nutzlast von 3% auf über 50%. Da die Raketengleichung umgangen wird, steigt die Nutzlast auf über 75%.
       

Mit dem hier auf minimaler Länge dargelegtem Verfahren wird die Thermodynamik gewissermaßen auf den Kopf gestellt. Jeder Raketeningenieur würde versuchen, vorhandene freie Wasserstoffatome mit Luftsauerstoff zu verbrennen. Das Geheimnis der Stickstoffverbrennung zwingt aber dazu, den Stickstoff gewissermaßen zur Wärmeproduktion einzusetzen und den extrem heißen Wasserstoff zum Antrieb zu nutzen. Hierbei werden natürlich auch die Siliziumnitridmoleküle beschleunigt. Nach dem Impulssatz werden sie wegen ihrer bis heute unvorstellbar schweren Masse ebenfalls für Schub sorgen.
       

Aus dem vorausgegangenen Text ergibt sich, dass das Projektil bei immer höherer Mach-Zahl immer wirkungsvoller arbeitet, wobei natürlich die Lufthülle in etwa 50 km Höhe nicht verlassen werden darf. Der beschriebene Saugeffekt hat noch eine bisher in der Raketentechnik unbekannte Schubkraft. Aus der Lavalle-Düse treten eben neben den Verbrennungsprodukten sehr große Mengen von ultraschnellem atomarem Wasserstoff aus. Während also in der Brennkammer physikalisch der Zustand einer stehenden Detonationswelle herrscht, befindet sich hinter der Rakete ein permanent voran getriebener Explosionsraum, was man chemisch mit der Formulierung „Knallgasraum“ beschreiben könnte. In wieweit diese permanente Explosionswelle für zusätzlichen Schub sorgt, kann hier nur angedeutet werden. Auf diese Weise werden Geschwindigkeiten von über 24 Mach möglich, so dass der Diskus durch die Zentrifugalkraft von ganz alleine so leicht wird, dass nun die Lufthülle verlassen werden kann, und im luftleeren Raum mitgeführter Oxidator zum Einsatz kommt, etwa 3% der Menge, die eine 3-Stufenraketen brauchen würde. Jetzt gehorcht die Fähre wieder mathematisch der Raketengleichung.
     

Weitere Überlegungen gehören in die Hände von Fachleuten. Es muss betont werden, dass wir erst am Anfang einer zukünftigen Raumfahrt stehen. Die waffentechnischen Aspekte dürfen hier nicht geschildert werden.

11. Zyklisches Denken

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