2. Ein folgenschwerer Irrtum:

Nachdem Alfred Stock 1933 in die USA emigrieren musste, setzte Professor Franz Fehér in den 60er Jahren die Silan-Forschung an der Universität Köln fort und gewann die o. g. flüssigen Silane in 100 ml Mengen. Hierzu ließ er granuliertes Mg2Si in 60°C heiße verdünnte Phosphorsäure rühren. Der Wasserstoff, der bei Zersetzung des Magnesiumanteils in statu nascendi frei wird (atomarer Wasserstoff), greift die Siliziumanionen an und bildet so Hydride. Die sehr einfache Apparatur verfügte über P2O5 Glaswolle-Trockenfallen und über Kältekondensationsabscheider. Obwohl nicht nur sehr viel Wasserstoff entstand, sondern auch viel Monosilan, wurde trotzdem zusätzlich Reinstickstoffals Treibgas eingesetzt, da höhere Silane Siedepunkte über 200°C haben, und der Verdacht bestand, dass sie nur teilweise aus der Zersetzungsapparatur mitgerissen würden. Die Kondensationsfallen waren hintereinander geschaltet, so dass durch geschicktes Kühlen zuerst flüssige Rohsilane auskondensiert wurden, danach Disilan bei minus 80°C und zum Schluss Monosilan (Siedepunkt-112°C) mit flüssigem Stickstoff.
       

Da es auch Fehér wie vorher Stock nicht gelang, längerkettige Silane herzustellen, blieb es in den Chemiebüchern bei der falschen Vorstellung, dass diese bei Raumtemperatur instabil seien, was von Alfred Stock in seinem Buch „Hydrides of Boron and Silicon“, Cornell University, 1933, Seite 23 so beschrieben worden war: „The stabilty of the silanes decreases towards the higher members.“

3. Erste Darstellung der höheren Silane

 

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